Auf zur ersten Rezension
meines Lebens :D
Rezension: „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“
Titel: Im freien Fall oder wie
ich mich in eine Pappfigur verliebte
Englischer Originaltitel: Flat-out love
Autor: Jessica Park
Übersetzer: Bea Reiter
Verlag: Loewe Verlag
Hardcover, 17.95€
http://www.loewe-verlag.de/titel-2-2/im_freien_fall_oder_wie_ich_mich_in_eine_pappfigur_verliebte-7183/
http://www.loewe-verlag.de/titel-2-2/im_freien_fall_oder_wie_ich_mich_in_eine_pappfigur_verliebte-7183/
Seitenzahl: 384
Altersempfehlung: 13-17 Jahre
Genre: Real life, Jugendbuch,
Love story
Quelle: Loewe Verlag
Inhalt:
Als die frischgebackene
18-jährige Psychologiestudentin Julie Seagle mit freudiger Erwartung vor ihrer
vermeintlich neuen Wohnung steht, ahnt sie noch nicht, dass sie auf einen skrupellosen
Betrüger hereingefallen ist. Um vorläufig ein Dach über dem Kopf zu haben, telefoniert
Julie’s Mutter mit ihrer Collegefreundin Erin Watkins, die Julie bei sich aufnimmt.
Doch anstatt sich auf das College vorzubereiten, findet sich Julie schon bald
in der Rolle einer engen Vertrauten der drei Kinder in der Familie Watkins
wieder. Beste Freundin des Nerds Matthew, dessen Leben sich nur um seine
Schwester (sowie sein Mathe- und Physikstudium) dreht. Die dreizehnjährige
Celeste ist überdurchschnittlich klug, lebt jedoch in völliger Isolation von
der Außenwelt. Einzig der lebensechte, gutaussehende Pappaufsteller ihres
anderen Bruders Finn (oder kurz: Papp-Finn) ist ihr Begleiter auf Schritt und
Tritt, der Echte befindet sich zurzeit auf Weltreise. Über das Internet nehmen
die beiden Kontakt zueinander auf. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Finn
der Traumtyp schlechthin ist- intelligent, witzig, charmant- eine echte
Augenweide. Der Beginn einer Liebesgeschichte? Julie weiß es nicht. Mit
zunehmender Unsicherheit fragt sie sich, warum Finn seine Rückkehr immer weiter
hinauszögert, doch noch viel wichtiger ist- verliebt sie sich gerade in eine
Pappfigur?
Meinung:
Erwartungen: Natürlich
wusste ich, worum es geht, doch konkrete Leseeindrücke beziehungsweise
Rezensionen sind mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht begegnet. Trotz dessen waren meine Erwartungen relativ
hoch, was vor allem am Klappentext lag; bei diesem hatte ich von Anfang an das
Gefühl, dass sich „mehr“ hinter ihm verbirgt!
Cover: Mit diesem
wundervollen Cover hat die Umschlaggestalterin meinen Geschmack mehr als
getroffen! Das Spiel mit den Farben in Kombination mit den Details, die beim
genaueren Betrachten auffallen, stellt den Bezug zum Inhalt her. Auch der Titel
sagt mehr aus, als ich es von anderen Büchern kenne. Schon hier wird deutlich-
dieses Buch ist nicht wie alle anderen! Anmerkung am Rande: KEIN Kinderbuch,
obwohl es eventuell so aussieht. Wenn ich das erkläre, spoiler ich, deswegen -
selbst lesen und nachdenken!
Inhalt: Dieser klingt
zuerst nach einer normalen Real-Life-Story; Umzug, große Liebe, Tragödie. Doch
wer das denkt, hat sich deutlich in den Finger geschnitten. Nein, wie ich es
eben schon erwähnt habe; dieses Buch hat
eine tiefere Bedeutung, eine erkennbare Aussageabsicht und beinhaltet
Textstellen, die sowohl dem Wortschatz, als auch dem Wissen über Psychologie
und anderen interessanten Themengebieten zu Gute kommt. Im Laufe der Geschichte
sind winzig kleine Hinweise versteckt, die aber so gut wie nichts über das Ende
verraten. Meiner Meinung nach kann man sie erst, wenn man das Ende kennt,
deuten.
Besonders das Ende verdient Anerkennung! Generell mag ich
diese nicht, wenn sie mich ahnungslos und todtraurig zurücklassen. Doch Jessica
Park hat es tatsächlich geschafft, dass ich dieses Buch mit einem weinenden und
einem lachenden Auge zuschlug. Wortwörtlich. Ich habe gelacht, weil ich
erleichtert war, weil die Geschichte so rührend und schön zugleich war und ein
wundervolles Ende nahm. Und ich habe geweint.
Warum möchte ich an dieser Stelle nicht erklären, doch ein weiterer Teil
der Begründung ist, dass ich es mal wieder geschafft habe, mich hoffnungslos in
einen fiktiven Jungen zu verlieben. Applaus für mich. :D
Charakter:
Julie war mir von der ersten Sekunde an sympathischer, als
ich es erwartet hätte. Klar, denn genau das sollen Alltagsmenschen bewirken.
Trotzdem war sie nicht tollpatschig oder nervig, sondern auf eine gewisse Art
und Weise selbstbewusst, aber doch zurückhaltend, und, um das besonders zu
Betonen, klug. Ich konnte mich sowas von gut mit ihr identifizieren, dass ich
manchmal dachte, sie wäre mein „späteres Ich“! Besonders in Angelegenheiten wie
Schule bzw. lernen und Psychologie (!) waren wir uns zum verwechseln ähnlich. Sie
diente als Stütze der Familie. Mit der Zeit konnte man deutlich erkennen, dass
Julie gewachsen ist. Durch die außergewöhnliche Situation, der sie ausgesetzt
war, hat sie mehr gelernt, als sie es in ihrem gesamten Studium hätte tun
können.
Matthew (jüngster Sohn der Familie Watkins) erschien mir,
was zum Teil auch an der Leserlenkung lag, lange Zeit in sich gekehrt und zurückhaltend.
Sein Leben hatte einen festen Plan, er handelte stets zukunftsorientiert
und/oder selbstlos im Sinne anderer- dabei musste er eigene Bedürfnisse
zurückstellen. Besonders für seine kleine Schwester Celeste tat er aufopferungsvoll
alles, was im Rahmen seiner Möglichkeiten stand. Diese Erkenntnis führt mit der
Zeit dazu, Matthew so zu lieben wie er ist, doch auch er wird von Seite zu Seite offener, lernt,
sein Leben zu leben.
Celeste bringe ich zuerst mit dem Wort individuell in
Verbindung. Sie ist der mit Abstand merkwürdigste Mensch, den ich durch ein
Buch kennenlernen durfte, dabei ist das keinesfalls negativ gemeint! Wenn man
eines sagen kann, dann, dass sie nicht zur Norm gehört- Sie stellt keine
typischen Fragen, verhält sich nicht so. Sie ist tiefgründig, besitzt einen
sehr großen Wortschatz und ein Weltbild, welches nur wenige in ihrem Alter
haben. Tag für Tag schleppt sie ihren zweidimensionalen Pappbruder Finn mit
sich herum, lässt ihn ihr Zimmer bewachen. Dennoch setzt sie nur selten einen
Schritt vor die Haustür, wenn sie nicht zur Schule muss und bekommt bei winzigen
Kleinigkeiten, die kaum der Rede wert sind, Panikattacken. Auch zu ihrem Leben
gehört ein fester Zeitplan, wird dieser nicht eingehalten, so sagt Matt, könne
dies schreckliche Folgen haben. Auch Celeste verändert sich stark, in welche
Richtung bzw. Wie verrate ich hier aber noch nicht!
Zu Finn muss ich nicht viel sagen; Er ist der charmanteste
und süßeste Junge der Welt, ausnahmsweise mal kein Bad-boy! Julie und er sind
mit dem gleichen Wortwitz gesegnet, weswegen sie sich ausgezeichnet verstehen,
doch können auch ernste Gespräche führen.
Alles in allem findet ein lockerer Umgang zwischen den
Figuren statt, ab und zu vorkommende Streitigkeiten sind meiner Ansicht nach
einfach nur süß!
Schreibstil:
Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, ist dieser Schreibstil
detailreich und extrem anschaulich. Gesprächsthemen oder Situation schließen
sehr gut aneinander oder an andere Textelemente, wie zum Beispiel eine
Hintergrundgeschichte, an. Als einen kleinen Minuspunkt sehe ich die
Perspektive, die natürlich sorgfältig gewählt wurde, für den Leser in der
Ich-Perspektive jedoch einfacher gewesen wäre. Trotzdem verleiht der Schreibstil
der Geschichte ein anderes Flair, das Geschmackssache, aber trotzdem
erwähnenswert ist.
Sonstiges:
Während des Lesens habe ich mir nur wenige Stichpunkte und
Zitate aufgeschrieben, da dieses Buch ein absoluter Pageturner ist, und einer
dieser war eine Lehre.
Fazit:
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